Amrumer Mukolauf

21. Amrumer Mukolauf – Ein langer Bericht!

Ein paar Tage sind jetzt vergangen. Das Erlebte ein wenig sacken lassen, sich erholen, aufräumen und ein wenig die perfekte Sommerstimmung an Pfingsten genießen, und nun endlich bei Regenwetter an den Schreibtisch zurück und für euch eine Bilanz ziehen. Wir wollen vorwarnen, es ist ein langer Bericht!

Wer schnell zu den Laufzeiten wechseln möchte, kann dies jetzt tun. Sie stehen endlich auch bei uns unter – welch Überraschung – Ergebnisse.

Was für ein Tag! Freitag, Sommerhitze und T-Shirtausgabe. Wie kommt das gelbe T-Shirt an? Nach 20 Jahren Mukolauf und vielen Farben später, war nun im 21. Jahr „sonnengelb“ an der Reihe. Wer konnte beim Bestellen Anfang April schon ahnen, dass das daraus fast ein Motto werden sollte. Der Sonne schienen die knapp 700 – genauer gesagt 692 – LäuferInnen in „ihrer“ Farbe zu gefallen und sie strahlte mit den Läufern um die Wette, verwöhnte uns mit Sonnenschein und Wärme/Hitze. Wir haben uns sagen lassen, woanders war es nicht so und die Bilder vom blauen Himmel erzeugten „neidische“ Blicke von den zu Hause Gebliebenen.

Nach einem heißen, windigen Freitag war für Samstag war Hitze und nur wenig Wind angekündigt. Das hieß wieder, die Läufer müssen schwitzen. Wie gut, dass wir an unsere Vorräte an den Versorgungstände noch aufgestockt hatten. Verdursten sollte keiner bei uns! Und wir – manche Läufer erinnern sich – hatten es zu Pfingsten schon anders (Kälte, Sturm, Regen, aber noch kein Schnee!) und sich jetzt über das Wetter Beschweren, wäre Jammern auf hohen Niveau:-).

Samstag, Lauftag! 10,9,…3,2,1 – der Countdown war heruntergezählt. Es ging los und der erste Schwung wurde auf die Reise geschickt. Auf sie warteten 26 bzw. 13 km durch sengende Mittagshitze und pudertrockenem Sand mit nur leichter Brise von vorn auf der Wattseite. Hoffentlich geht alles gut! 15 Minuten später, der zweite Countdown. Ab und los! Wow, sind die schnell weg da vorne. Kurz durchatmen und ab zum Ziel! Bei dem Tempo sind die ersten schnell da.

Kurze Zeit später kündigen unsere Moderatoren die Ersten an. Das war wirklich schnell, viel schneller als letztes Jahr! Jubel, Applaus brandet auf. Die ersten drei sind drin! Und nun beginnt es, für das ich mich wirklich entschuldigen muss und nicht geplant war. Die Zeiten der ersten Läufer sind da, aber ihre Zeiten nicht im Computer und wir versuchen fieberhaft den Fehler zu finden. Nach Läufer Nr. 25 haben wir es und die Zeiten ploppen auf. Puhhhhh…. Kurz durchatmen. Wo ist das Handbuch, was war los? Wir kommen uns vor wie ein Pilot im Cockpit … Erleichterung, die Zeiten sind nicht weg, nur fest „verschlossen“. Das System am Ziel hat alles aufgezeichnet, nur wie kommen wir dran. USB Stick anschließen, aber „Entfernen Sie den USB Stick nicht, während der Dekoder im Timing Mode ist!“ sagt die Anleitung. Die Veranstaltung kurz stoppen: Unmöglich – also bleibt die einzige Alternative, warten bis zum letzten Läufer!

Die ersten Läufer warten bereits auf ihre Zeiten, die Schnellsten müssen wir vertrösten und fragen, wer vor ihnen und/oder hinter ihnen war, versuchen zu Rekonstruieren, wer die ersten Drei waren. Sogar die Kinder waren zu schnell für unseren Computer … oh nein, die Kindersiegerehrung!

Kurz vor drei, entscheiden wir uns schweren Herzens, die Premiere der Kindersiegerehrung für die 4,5 km Runde abzusagen. Wir kommen nicht an die Laufzeiten und Platzierungen! Für die 13,5 km haben wir allerdings die Zeiten und ehren u.a. Henri Engels (9 Jahre / Wertung U10) mit einer wohlverdienten Goldmedallie für „Einmal um die halbe Insel“. David Köller (8 Jahre / Wertung U10), als einziger über drei Runden á 4,5 km unterwegs, bekommt ebenfalls. Und wir hoffen, die Ehrungen der anderen Kinder später noch nachholen zu können.

Um 16:00 Uhr steht die große Siegerehrung der Schnellsten an. Für die 4,5 km haben wir noch immer keine Laufzeiten, also verlassen wir uns auf unsere Recherche am Zeitmesser-Zelt und küren Fabio Gross zum Sieger, gefolgt von Clovis Gudefin und Paul Jung. Bei den Frauen ehren wir Linn Randow. Die anderen beiden Plätze bleiben vakant. Im Nachgang bekommt Nina Löschner (21:14) die Silbermedallie und Gewinnerin wird Marlene Schmidt (21:03). Unsere „Siegerin“ Linn Randow wird Dritte, sie darf aber ihre Goldmedaille natürlich behalten. Alle die in diesen Momenten von uns geehrten LäuferInnen, behalten ihre Medallien!

Die „Einmal um die halbe Insel / 13,5 km“ Runde ist endlich wieder mit Zeiten schwarz-auf-weiß gesichert und Torsten Schreiber gewinnt in 57:16 Minuten, gefolgt von Jes Tadsen mit 59:30 Minuten. Dritter wird Said Belkaid mit 01:01:23. Die schnellste Läuferin über 13,5 km ist Felina Bade mit 01:12:50. Silke Hansen wird Zweite (01:13:29) und Rosa Schick (01:15:33) wird dritte.

Auch die 26,5 km Strecke ist ausgewertet und es gewinnt Steffen Reichert mit der fantastischen Zeit von 01:52:33. Lokalmatador Gerret Rickmers vom TSV Amrum wird Zweiter in 01:59:26 und Marek Meyer (02:19:33) wird Dritter. Kira von Böhmer ist schnellste Frau (02:01:25) und Gabriele Gauß, die auch für uns den kompletten Kurs mit Schildern ausgestattet hat, wird Zweite (02:40:23). Dritte ist Freda Ostermann (02:40:33) mit nur 10 Sekunden Rückstand auf Platz zwei.

Die 13,5 km Walker beendet Udo Wutzke (02:00:30) als Erster, gefolgt von Nico Breitbach-Faller (02:05:09) und Arne Schröder (02:09:11) von den Halligfliederspitzmausrüsselkäfern. Die Wertung der Frauen entscheidet Clara Fambach (02:17:45) für sich. Zweite wird Ute Jurtzig (02:18:09) und Dritte Maeva Weber (02:18:49).

Es ist ca. halb fünf – der letzte Läufer steht gerade als Spendenkönig (gleich mehr dazu) auf der Bühne! Unser Team hat die Zeiten auf dem USB Stick speichern können! Endlich! Mit Hochdruck arbeitet es an der Auswertung, während sich Läufer um das Zelt scharen und die Laserdrucker fröhlich schwitzend und vor-sich-hin staubend knapp 600 Urkunden ausspucken. Gegen sechs Uhr ist es geschafft, die Listen gehen raus und werden ausgehängt!

Und die Kindersiegerehrung der 4,5 km Runde? Wird kurzentschlossen nachgeholt. Schnell die Kinderlisten geschnappt und ab auf die Bühne. Thomas (Tringl) hat die Medallien und wird sie überreichen. Es ist ca. sechs Uhr, so genau weiß es der Schreiber dieser Zeilen es nicht mehr. Zuviel war los…

Wir wollten vier Altersklassen werten, die U8, U10, U 12 und die U14. Das machen wir nun auch. Stolz kommen die ersten Kinder auf die Bühne. Einige Kinder sind leider nicht mehr auf dem Gelände, aber wir werden allen „Siegern“ ihre wohlverdienten Medallien, die sie nicht abholen konnten, zuschicken. Bei den unter 8-jährigen (U8) belegen das Treppchen:

  1. Prieg, Leon 00:25:26
  2. Kuckuck, Alexander 00:30:01
  3. Halun, David 00:31:26
  1. Klüwer, Ambra 00:32:08
  2. Rau, Rebecca 00:37:08
  3. Randow, Nila 00:37:29

Strahlende Kinderaugen nehmen die Medaillien entgegen! Puhh, alles noch einmal gut gegangen! Die schnellsten unter 10-Jähigen (U10) Mädchen und Jungen waren:

  1. Krahmer, Linnea 00:23:15
  2. Sturm, Sina 00:26:45
  3. Jannen, Flora 00:28:51
  1. Ruppert, Julian 00:21:43
  2. Zettelmeier, Jonne 00:23:04
  3. Kruggel, Tristan (00:24:38)

Im Nachgang belegt (s.o.) Tristan den dritten Platz. Der damals Drittplatzierte Momme Jannen darf sich aber weiter mit Bronze schmücken. Weiter geht’s – leider im Schnellgang und im nächsten Jahr definitiv langsamer – zu den U12:

  1. Hölck, Barne 00:19:13
  2. Schreiber, Jesse 00:20:45
  3. Kermer, Adrian 00:21:22
  1. Teige, Rieke 00:25:49
  2. Klüwer, Allegra 00:28:27
  3. Pine, Ruth 00:28:51

Und die schnellsten der größten Kinder (U14) waren:

  1. Kleinfelder, Henry 00:25:39
  2. Richter, Lucas 00:25:45
  3. Seedorf, Philipp 00:25:56
  1. Randow, Linn 00:22:08
  2. Claußen, Jonna 00:23:52
  3. Bunk, Juliane 00:23:53

Wie gesagt, alle Medaillien, die nicht persönlich abgeholt werden konnten, werden zugeschickt!

Was fehlt noch…? Die Spendenkönige. Ich hatte es vorhin schon angekündigt. Wir dürfen vor lauter Zeiten, Zeitmaschinen und Medallien nicht den Ursprungsgedanken des Laufes nicht vergessen. Laufen für den guten Zweck – für Mukoviszidose! Und das haben soviele von euch LäuferInnen getan! Vielen herzlichen Dank für euer teils langjähriges Engagement! Wir nehmen es vorweg: zu Traumwetter, Traumzeiten gehört auch eine Traumspendensumme. Mehr als 600 Unterstützer wurden von den LäuferInnen gewonnen und insgesammt konnten 54.400 € erlaufen werden. Die genaue Summer steht auf dem Klemmbrett, welches sich noch irgendwo in meiner Wohnung versteckt hält. Warum das wichtig ist? Ein Gast der nicht genannt werden wollte, ließ uns während der Siegerehrung ausrichten, dass er (oder sie) doch ein rundes Ergebniss schöner fände und auf 55.000 € aufrundet! Wahnsinn, welch ein Tag!

Um es kurz chronologisch einzuordnen. Es war gegen halb fünf als wir auf der Bühne standen und die Sieger verkündeten. Der gerade ins Ziel gekommene Alexander Riebe (Startnummer 96 / auf der 26,5 km Strecke) unterwegs, sammelte unglaubliche 4.923,46 €. Stolz nahm er unseren Wanderpokal entgegen und darf ihn nun ein Jahr sein Eigen nennen. Stephan Kruip sammelte 3.515 € und Norbert (Nobsi) Gessner 3.090,50 €. Das stand zum Glück für diesen Bericht auf einem anderen Zettel. „Nobsi“ war/ist Mitglied der Gruppe „CF: Mit Mut und Schwung“, die eigens von den Muko-Patienten der FK Satteldüne für den Mukolauf gegründet wurde. Sie zogen mit einem markant geschmückten Bollerwagen los. Ein pinker Sonneschirm schützte Getränke, Verpflegung und Traubenzucker vor der Sonne. Als Verpflegungswagen gedacht für die „Mukos“, denen es nicht so gut geht, wie dem Schreiber dieser Zeilen, und die trotzdem die 4,5 km mitlaufen wollten. Respekt und herzlichen Dank für eure Aktion. Danke Nobsi, Thomas, Heike, Daniela, Holger, Hannah und Milena!!!

Und noch einmal kurz zur 96. Er beschenkte uns in zweierlei Weise. Mit seinem großartigen Engagement für Mukoviszidose und als letzter Läufer der Veranstaltung, der uns endlich an die Läuferzeiten herankommen ließ. Er wird es mir hoffentlich verzeihen und ich gebe ihm persönlich noch ein Bier aus, dafür dass ich ihn verrate, das Schlußlicht gewesen zu sein. Somit schließt sich langsam der Kreis und mein Bericht neigt sich dem Ende zu. Welch ein Tag!!!!

Bleiben noch die Danksagungen. Vielen vielen Dank an die Satteldüne und deren Mitarbeitern für das tolle Pfingstevent – insbesonder Katrinna als Organisatorin. Dank die Insel Amrum für diese traumhafte Gemeinschaft und das Ambiente (und an den Wettergott!). Dank an die Stände auf dem Gelände, vom Crepes über Pommes zu Herzhaftem und Vegetarischem, über Cocktails zu Bier und nicht alkoholischen Köstlichkeiten. Dank an Olli Heckel (DJ) und dem Cris Cosmo Duo als tolle Live Band. Einen besonderen Dank auch an unser Helferteam (Almut, Anja, Edna, Emi, Steffi, Matthias, Arne, Ulf, Marc, Melanie, Vivienne und noch viele viele mehr!). Dank an meinen Stellvertreter Thomas und meine Frau Melanie! Und Dank an Ronja (+Dominik) die im Zelt der Zeitmessung die Computer unter sich hatten und einen tollen Job gemacht haben. Ich hätte nicht so stressresistent und cool gewirkt im Angesicht dessen, was am Samstag mit der Zeitmaschine passiert ist! Danke Danke Danke….

Und nun Schluß – bis zum nächsten Mal!

Euer Uwe

P.S.: Um die Rechtschreibung kümmere ich mich später, mein Sohn will Abendbrot! Bilder folgen, sobald gesichtet.

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